Ich glaube an Gott…
… den Allmächtigen, den Schöpfer
Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen,
Psalm 8
der du zeigst deine Hoheit am Himmel!
Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge
hast du eine Macht zugerichtet um deiner Feinde willen.
Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk,
den Mond und die Sterne, die du bereitet hast:
was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst,
und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?
Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott,
mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt.
Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk,
alles hast du unter seine Füße getan:
Schafe und Rinder allzumal, dazu auch die wilden Tiere,
die Vögel unter dem Himmel und die Fische im Meer
und alles, was die Meere durchzieht.
Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen!
Liebe Gemeinde
Der Beter dieses Psalms kommt ins Staunen über das Weltall und über neugeborene Babys. Mehr noch aber über die Größe und Herrlichkeit Gottes, die sich in ihnen zeigen. Himmel und Erde bezeugen die Größe Gottes:
Ein Neugeborenes wächst nach der Zeugung durch Mann und Frau in 9 Monaten im Mutterleib heran. Ein vollständiger Mensch entwickelt sich mit allem, was dazu gehört. Ein Wunder, wenn man darüber nachdenkt. Nach der Geburt nimmt die Hebamme das kleine Kind und gibt ihm vielleicht einen kleinen Klaps auf den Po. Das Kind schreit und entfaltet dabei seine Lungen. Überall auf der Welt ist der erste Schrei der Säuglinge ein großartiges Gotteslob.
Ebenso strahlen die Gestirne und Planeten die Größe und Herrlichkeit Gottes wider! Wussten Sie schon,*
* das Folgende nach Uwe Holmer, Gott ist da (c) Ev. Schriftenmission Lemgo-Lieme
- dass die Erde von der Sonne rund 150 Millionen Kilometer entfernt ist? Das ist genau die Entfernung, die Leben auf der Erde ermöglicht Wäre die Erde weiter von der Sonne fort, würde alles vor Kälte erstarren, wäre sie näher daran, würde alles vor Hitze vergehen.
- dass die tägliche Umdrehung der Erde nötig ist, damit wir leben können? Durch sie wird die Erde vor Überhitzung und Unterkühlung bewahrt: Wenn es mittags heiß geworden ist, sinkt die Sonne wieder und die „Beheizung“ hört auf; wenn es morgens kühl ist, geht die Sonne auf und es wird warm. Auf dem Mond, der zu einer Umdrehung statt 24 Stunden 28 Tage braucht, schwankt die Temperatur monatlich zwischen über 100 Grad Hitze und 100 Grad Kälte.
- dass der Mond rund 384.000 Kilometer von der Erde entfernt ist? Wäre er nur halb so weit entfernt oder doppelt so groß, so würde der Flutberg, den er auf der Erde verursacht, so groß werden, dass er bei der täglichen Umdrehung der Erde jeden Tag alle Erdteile überspülen würde, auch die Gebirge.
- dass die Erde einen Durchmesser von 12.700 Kilometern hat? Wäre sie größer, so wäre auf der Erde eine zu große Wassermenge entstanden. Aber nur ein Zehntel Wasser mehr auf der Erde würde alle Erdteile überspülen. Wäre die Erde kleiner, so hätte sie nicht genügend Anziehungskraft, um ihre Atmosphäre und das Wasser festzuhalten, wir hätten also weder Luft noch Wasser.
- dass die Erde täglich von etwa 10 Millionen Gesteinsbrocken bombardiert wird? Vor diesen Sterntrümmern, die mit einer Geschwindigkeit von 150.000 Kilometern pro Stunde heran sausen, schützt uns die Lufthülle. In dieser werden sie abgebremst und durch die Reibung erhitzt, bis sie verglühen und uns das Schauspiel einer Sternschnuppe bieten.
- dass der Jahresablauf (Frühling, Sommer, Herbst, Winter) durch die Neigung der Erdachse entsteht und dass diese Neigung mit 23,5 Grad die bestmögliche ist? Die ganze Erde wäre tot, kahl und wüst, wenn die Sonnenentfernung, die Mondentfernung, die Erdgröße oder etwas anderes nicht stimmen würde.
Diese Welt ist durchdacht und gestaltet von einer lntelligenz, die unseren Geist weit übersteigt. Sie ist geschaffen von einem Wesen, das unendliche Macht hat. Die Gesetzmäßigkeit der Welt deutet auf einen äußerst klugen Konstrukteur – einen allmächtigen Schöpfer.
Die Bibel hat ein spezielles (hebräisches) Wort für die Schöpfung durch Gott, die Schöpfung aus dem Nichts: BARA. Ein Wort für das, was nur Gott kann, was seiner Allmacht entspringt. Drei Dinge der Schöpfung werden als mit dieser besonderen Art geschaffen bezeichnet:
- Die Welt: das Universum, die Naturgesetze, Raum und Zeit, Materie und Energie, die nach Einstein alle unmittelbar zusammengehören. Heute sprechen wir da vom Urknall, durch den alles in Gang gesetzt wurde.
- Das Leben – aus der unbelebten Natur lässt sich nicht unmittelbar herleiten, wie das Leben aus dem Anorganischen entstand. Dazu muss hochgradige Information gebildet werden, die DNA. Der Philosoph Antony Flew, einer der großen Religionskritiker und langjährige Atheist, kam 2004 über der „Unmöglichkeit, eine naturalistische Theorie des Ursprungs der ersten Art vorzulegen, die sich mittels DNA reproduziert“ philosophisch zur Überzeugung, dass es einen Gott geben müsse, der deren Entstehung ermöglicht hat. (Wikipedia: Antony Flew am 2.2.2020)
- Der Mensch – das Wesen, das über alle Tiere hinaus Geist hat. Die Wissenschaft versucht zwar krampfhaft, die geistige Fähigkeit des Menschen materialistisch aus den Gehirnfunktionen herzuleiten. Die Bibel sagt, der Mensch ist als Ebenbild Gottes geschaffen mit den Eigenschaften, die auch Gott hat: Willensfreiheit – nicht nur Instinkt wie die Tiere. Sprache und Kultur, mit der er seine Welt gestaltet. Schöpferkraft , Intelligenz und Kreativität – er ist Mitschöpfer. Verantwortung für die Mitgeschöpfe und die Erde. „Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott!“ sagt der Psalmbeter. Er ist nur wenig höher in seiner Entwicklung als der Affe, sagt die Evolutionstheorie. Was für ein Unterschied!
Wenn man von Gottes Allmacht und besonderer Schöpferkraft spricht, gehören aber auch drei Dinge dazu, die mit dem Leben von Jesus und der Sendung des Heiligen Geistes verbunden sind:
- als erstes das Wunder der Empfängnis Jesu, quasi als Neuschöpfung, durch den Heiligen Geist bei der Jungfrau Maria. Dadurch wurde Gott Mensch.
- Das Wunder der Auferstehung, durch das eine ganz andere und neue Qualität von Leben – ewigem Leben erschaffen wurde. Jesus ist der erste, der in dieses neue Leben gerufen wurde und das auch uns im Vertrauen auf Gott und Jesus erwartet.
- Und schließlich das Wunder der neuen Kreatur, die durch die Sendung des Heiligen Geistes zu Pfingsten geschehen ist: „Derselbe Gott, der am Beginn der Schöpfung gesagt hat: »Aus der Finsternis soll Licht hervorstrahlen!«, der hat es auch in unseren Herzen hell werden lassen.“ (2. Kor. 4,6) heißt es bei Paulus. Und: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ (2. Kor. 5,17) Das ist das Wunder der Neugeburt, die durch den Heiligen Geist an jedem geschieht, der sein Leben Gott übergibt und anvertraut.
Das können wir letztlich nur verstehen durch den Glauben an den lebendigen Gott. Luther sagt in den Tischreden:
Wir
sind jetzt in der Morgenröte des künftigen Lebens, denn wir fangen an, wiederum zu erlangen die Erkenntnis der Kreaturen, die wir verloren haben durch Adams Fall. Jetzt sehen wir die Kreaturen gar recht an. […] Erasmus [ein damals sehr berühmter Gelehrter] fragt nichts danach, kümmert sich wenig, wie die Frucht im Mutterleib formieret, zugerichtet und gemacht wird; so achtet er auch nicht den Ehestand, wie herrlich der ist. Wir aber beginnen, von Gottes Gnade, seine herrlichen Werke und Wunder auch aus den Blümlein zu erkennen, wenn wir bedenken, wie allmächtig und gütig Gott ist. Darum loben und preisen wir ihn und danken ihm. In seinen Kreaturen erkennen wir die Macht seines Wortes, wie gewaltig das ist. Dies übergeht Erasmus fein und achtet es nicht, sieht die Kreaturen an wie die Kuh ein neues [Scheunen-]Tor.
Martin Luther, Tischreden 569 WA 1160
Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen!
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen